Ein ausgeglichenes Feld – und so stark wie noch nie

Selten war die Auslosung der Eichenau Open so wenig aussagekräftig wie in diesem Jahr – wer das als schlechtes Zeichen ansieht, sollte sich nicht täuschen lassen. In den Vorjahren gab es immer einige sehr starke Spieler der LK1, die wie zu erwarten war, in den späteren Runden auftauchten. So standen im Vorjahr drei der vier Halbfinalisten in den Top 5 der Setzliste.

In diesem Jahr scheint jedoch alles möglich. Als A-5 mit höheren Punktzahlen für jede erreichte Turnierrunde bieten die 20. Eichenau Open powered by KommEnergie tolles Tennis mit insgesamt 25 Spielern der LK 1 bzw. der Deutschen Rangliste. Besonders faszinierend ist dabei die Tiefe des Feldes: Michael Feucht, der noch vor zwei Jahren Turniersieger wurde, ist in diesem Jahr ungesetzt (!) und trifft bereits in der ersten Runde auf die Nummer 6 des Turniers, Benjamin Schweizer aus Frankfurt (Nr. 268). Das Spiel am Freitag um 14:30 ist eines der Highlights in Runde eins. Und auch Luca Wiedenmann, bei seiner Teilnahme 2015 als Nummer 200 im Halbfinale gescheitert, geht ungesetzt in die diesjährige Auflage. Überhaupt ist das Turnier eines mit vielen Rekorden. So viele Spieler aus der Spitzenregion der Deutschen Rangliste gab es noch nie; die Kategorie und das Preisgeld (eingestellt) sind Rekordwerte, und auch die gesamte Teilnehmerzahl mit 75 ist ein Rekordwert.

Eine weitere klare Tendenz des Turniers geht dazu, absolute Top-Talente anzuziehen. So sind fünf der 16 Gesetzten noch unter 18 Jahre alt, weitere vier U18-Spieler finden sich unter den anderen LK 1-Spielern. Zu dieser Gruppe gehört mit Luis Kleinschnitz auch der bestplatzierte Gastgeber: Die Nummer 12 des Turniers geht nach einem Finale bei der Oberbayerischen Meisterschaft, in dem er nur um zwei Punkte den Sieg verpasste, und einer ebenso bitteren 5:7, 6:7 Niederlage bei der Deutschen Meisterschaft gegen die Nummer 8 Deutschlands mit einer gewissen Portion Wut im Bauch in sein Erstrundenspiel – ausgerechnet gegen das zweite große Landkreistalent Luca Matheiowetz, der eine Wildcard erhielt. Pech hatte ein weiterer Eichenauer Hoffnungsträger: Hendrik Kalarus muss direkt gegen die Nummer 1, Louis Donczyk aus Nürnberg, ran.

Die weiteren Eichenauer gehen auch mit gedämpften Ambitionen ins Turnier. Der jüngste Teilnehmer, im Vorjahr noch Sieger der KommEnergie Juniors U14 für den ASV Dachau, ist Max Reischl. Er hat in der Qualifikation ausgerechnet die Nummer 1 der Setzliste gezogen, wir sind gespannt, wie er sich gegen den mit LK7 um 8 LKs besser bewerteten Gegner schlägt. Im Hauptfeld sind noch drei weitere Eichenauer – Favorit in seinem Spiel ist jedoch keiner. Andreas Maier tritt gegen Martin Gerstl aus Garmisch an – gegen diesen Gegner hatte er vor wenigen Jahren trotz nach eigener Aussage guter Leistung mit 4:6 und 5:7 das Nachsehen gehabt. Wenn Andi in guter Form ist, wird es ein 50:50-Spiel; definitiv aber eine unangenehme Aufgabe. Yannik Kalarus hat direkt einen der vielen LK1-Spieler als Gegner erwischt. Mauricio Alvarez-Guzman spielt in Eschenried in der Bayernliga an 2 – für die Brüder Kalarus war die diesjährige Auslosung leider nicht besonders erfolgreich. Daniel Classen als letzter Spieler tritt gegen Dario Drebenstädt an – sein Gegner, der besonders durch extrem harte Aufschläge besticht, ist mit LK5 ebenfalls zwei LKs besser eingestuft. Zudem kommt bei Daniel, wie bei vielen Eichenauern, dazu, dass wir alle in der letzten Woche kaum trainieren konnten. Aus Eichenauer Sicht ist der Optimismus also eher gedämpft; aus Gesamtperspektive aber auch aufgrund des offenen Feldes sehr groß.

Insgesamt ist es also schwer, eine Prognose abzugeben: Auch auf den zweitgesetzten Michael Weindl wartet schon in Runde 1 mit Luis Rattenhuber ein sehr starker Gegner. Das Spiel um 13 Uhr ist ein weiteres Highlight am Freitag. Wir freuen uns auf spannende und faire Spiele und natürlich sehr hochklassiges Tennis!

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