Beim Termin zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 19. September gab es nur einen Tagesordnungspunkt: Die Erweiterung der Anlage um einen weiteren Spielort – Platz 11.
Eine wichtige Investition für den Verein, so sieht es der Vorsitzende Daniel Classen. Im Vorstand sind die Meinungen dazu unterschiedlich. Um so wichtiger, mit den Mitgliedern über das Zukunftsprojekt zu diskutieren und ihnen die Entscheidung zu überlassen.
Rund 85 Teilnehmende vor Ort in der Friesenhalle oder über die Online-Schaltung, zusätzlich mit vielen Vollmachten für die Abstimmung ausgestattet, informierten sich über das Projekt, tauschten Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken aus und erfuhren einiges über die verschiedenen Optionen für Platzbeläge (siehe unten). Vorstandsmitglied Marco Brümmer sagte dazu: „Wir entscheiden heute, ob wir uns die Option für einen 11. Platz offenhalten.“ Verena Knöllinger, ebenfalls Teil des Vorstandes, ergänzte: „Heute entscheiden wir, ob wir grundsätzlich für einen Platz 11 sind oder nicht – unter dem Vorbehalt, dass wir uns das leisten können.“
Und auch viele Mitglieder waren zu Beginn des Termins noch sehr offen hinsichtlich ihrer Entscheidung – die Chancen des Platzes standen den Risiken der finanziellen Belastung gegenüber. Am Ende stand die konkrete Frage:
„Wird der Vorstand des TC Eichenau beauftragt, die Planung für den Bau von Platz 11 fortzuführen und unter der Prämisse der Zusage aller Finanzierungspartner sowie einer entsprechenden Haushaltsentwicklung die Aufträge für den Bau zu vergeben?“
Die Entscheidung fiel letztlich recht klar aus: 80% der Stimmen entfielen auf “ja” und somit für die Fortführung der Planung.
Der Beschluss bedeutet nun folgendes: Es handelt sich um eine Richtungsentscheid vergleichbar mit dem, den wir seinerzeit über das Clubheim getroffen hatten. Das Projekt wird im kommenden Jahr nur durchgeführt, wenn alle dafür notwendigen Voraussetzungen – Bestätigung der Zuschüsse, ausreichende Eigenmittel des TCE und Herstellerverfügbarkeit – für den konkreten Zeitpunkt Anfang 2026 vorliegen.
Ausführliche Vorstellung des Erweiterungsprojekts „Platz 11“ vor der Diskussion
Der Entscheidung vorangegangen war die Vorstellung der Option für einen Platz 11. Daniel Classen, Vorsitzender des TC Eichenau, zählte seine Gedanken dazu auf. Unter anderem:
- Engpässe bei der Platzverfügbarkeit in Peakzeiten, bei Trainingsangeboten, und Plätze für Freizeitspielerinnen und -spieler bei Turnieren auf der Anlage.
- Fundament für Flutlichtbetrieb für zwei Plätze im Rahmen der Erneuerung, was eine Spielzeit ganzjährig bis 21 Uhr ermöglichen und kosteneffizient direkt mit der Baustelle „Clubhaus“ abgewickelt werden könnte.
- Eine Entscheidung pro Platz 11 und auch die zeitnahe Umsetzung hätte den Vorteil, die ohnehin vorhandene Baustelle sowie das harmonierende Projektteam kosteneffizient sowie strategisch zu nutzen
- Je nach Platzbelag wäre die Nutzung vielfältig. Ein Hartplatz braucht kaum Pflege und kann ganzjährig und auch für andere Sportarten wie Pickleball genutzt werden, könnte aber für einige Spieler eher abschreckend wirken und durchbricht das optische Bild der 10 Sandplätze. Auch ein Allwetter-Sandplatz wäre ganzjährig nutzbar und weniger pflegeintensiv, wenn auch die Mitglieder nach Erfahrungsberichten mit einem Spielunterschied im Vergleich zum klassischen Sandplatz rechnen sollten. Ein klassischer Sandplatz ist die bekannteste Alternative, aber nicht ganzjährig nutzbar
Diskussion von Pro und Contra
Dass es Diskussionsbedarf gab, war an den vielen Redebeiträgen zu erkennen. So wurde die Finanzierbarkeit des Platzes hinterfragt, da der Verein bereits ein großes Projekt durchführt. Zudem gaben Mitglieder zu bedenken, dass das Ziel, mehr Plätze für die Mitglieder zu haben, ggf. durch zusätzliche Trainingsangebote gefährdet werden könnte, welche dann wiederum weitere Neumitglieder anlocken. Und auch die Frage der Priorisierung – ggf. im Vergleich zu Investitionen in den Hallenboden, weitere Winter-Kapazitäten oder Padelplätze – wurde in den Raum gestellt.
Auf der anderen Seite gab es auch unterstützende Aussagen aus den Reihen der Mitglieder – ein neuer Platz könnte weit über den Tennissport hinaus genutzt werden, als Fitness-, Basketball oder Pickleballplatz. Zudem könnte ein Platz mit Flutlicht und Ganzjahresoption gerade in den “Zwischenmonaten” Oktober, November, Februar und März aktiv genutzt werden und die Halle entlasten. Zudem würde man sich keine Gedanken über eine “Zwischennutzung” der großen Fläche zwischen der neuen Terrasse und dem aktuellen Center Court machen müssen, da diese direkt durch den zusätzlichen Platz genutzt werden könnte. Dass man sich als Verein weiterentwickeln muss, um attraktiv zu bleiben, ist ohnehin klar, einige Mitglieder weisen auf Modernisierungsprojekte im Umkreis hin, die ebenfalls positive Wirkung entfachen. Und auch der Eichenauer Bürgermeister Peter Münster stellte dem Verein ein sehr gutes Zeugnis für das Projektmanagement bisher und die grundsätzliche Einstellung des Gemeinderats zum TCE aus – ebenfalls eine Aussage, die für weitere Vereinsprojekte sprach. Letztlich wohl einer der Punkte, der viele Mitglieder dazu bewog, sich trotz der offenen Diskussion klar mehrheitlich für den Platz auszusprechen.
Welcher Belag es nun final wird und ob die Finanzierung tatsächlich mit allen notwendigen Partnern darstellbar ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Neben der Planung der Gewerke und der Abstimmung mit den möglichen Finanzierungspartnern (BLSV, Gemeinde) wird nun die Entscheidung über den Belag (Hartplatz oder Allwetter-Sand oder Sandplatz) im Vordergrund stehen – bis zur JHV im Dezember (Einladung folgt) werden mögliche Bewilligungen auch vielleicht schon weiter vorangeschritten sein.
Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitgliedern, die mit diskutiert haben, sich Gedanken gemacht haben und Interesse an der weiteren Ausrichtung des Vereins zeigen – wieder einmal haben wir bewiesen, dass wir sehr viele engagierte und dem Verein verbundene Mitglieder haben! Und es ist auch ein Zeichen, dass der Tennissport insgesamt in Eichenau auf einem sehr guten Fundament steht – wir können also in jedem Fall positiv in die Zukunft schauen!
geschrieben von Simone Schnell, Kommunikationsleitung Clubhaus-Projekt
