Die Spannung und Vorfreude war am Freitagmittag fast mit Händen zu greifen. Viel war im Vorfeld über die Eichenau Open diskutiert wurden, ein so homogenes und gleichzeitig hochklassiges Teilnehmerfeld hatte es schließlich noch nie gegeben. Besonders die Frage, wer denn nun gewinnen wird, war wohl noch nie so offen wie dieses Jahr.
Um 13:30 Uhr ging das Spektakel dann los. Gleich zu Beginn konnte man sich von den Favoriten einen Eindruck machen. Vorjahressieger Benjamin Miedl, und die an eins bzw. zwei gesetzten Michael Feucht und Luca Wiedenmann waren in Aktion, alle konnten jedoch wie erwartet souverän gewinnen. Den Erwartungen entsprechend lief es auch bei den Eichenauern, keiner konnte sein Erstrunden-Match gewinnen. Einzig zwei Ex-Eichenauer machten auf sich aufmerksam. Chris Traut spielte starkes Tennis, als er einen Spieler der LK 6 vom Platz fegte. Anschließend musste er jedoch gegen das Aufschlagmonster aus Würzburg, auch unter dem Namen Rene Rügamer bekannt, antreten, wo er dann als Verlierer vom Platz ging. Seine ersten beiden Spiele gewinnen konnte hingegen Björn Kurtze, auch wenn er dies kaum mit mehr Drama hätte tun können. Das erste Match war ein umkämpftes 7:6 7:5, im zweiten lag er sogar schon mit 3:6 1:4 hinten, doch Björn konnte dies in der Abenddämmerung am Freitag noch drehen.
Dieses Match war jedoch nicht der einzige Krimi am Freitagabend. Nic Reitsam und Maximilian Weiss lieferten sich ein so hart umkämpftes Duell, dass sie dies aufgrund von Dunkelheit abbrechen mussten. In der Fortsetzung am Samstagmorgen konnte sich Nic Reitsam dann durchsetzen, entsprechend erschöpft war er dann allerdings chancenlos gegen Jonas Maier.
Auch für den an drei gesetzten Richard Stempnowski war es bis hierhin ein lockerer Aufgalopp, nach nur fünf Spielverlusten am Freitag musste sein erster Gegner verletzt absagen. Die anderen Gesetzten hatten da schon deutlich mehr zu kämpfen. Michael Feucht gewann gegen den Sohn eines Ex-Profis nur knapp in zwei Sätzen und Benjamin Miedl musste bei seinem Dreisatzsieg sogar einen Matchball abwehren. Luca Wiedenmann musste dies auch, schaffte es allerdings nicht. Er verlor überraschend deutlich gegen den Ex-Puchheimer Florian Kränzler mit 4:6 2:6.
Am Samstagnachmittag wurde es dann Zeit für die Viertelfinals. Flo Kränzler konnte erneut glatt gewinnen, auch Michael Feucht wiederholte das Ergebnis von 7:6 6:4. Richard Stempnowski verlor jedoch in einem kuriosen Dreisatzmatch gegen Patrick Nystroem mit 3:6 6:0 1:6. Das spannendste Viertelfinale spielte sich jedoch auf dem Platz vier zwischen Benjamin Miedl und Rene Rügamer ab. Auch dieses Match ging in die Verlängerung, am Ende konnte sich dann Rene Rügamer den Sieg vor allem dank seines unglaublichen Aufschlags sichern.
Schon wieder deutlicher waren dann allerdings die Halbfinals. Rene Rügamer hatte gegen die unglaublich schnellen und präzisen Grundschläge von Flo Kränzler wenig Chancen. Im anderen Halbfinale konnte im Duell der Linkshänder Michael Feucht Patrick Nystroem bezwingen, womit das Finale feststand.
Der Topgesetzte Michael Feucht gegen den (nur) an Position 15 gesetzten Flo Kränzler – einer von beiden würde den Titel mit nach Hause nehmen. Wie schon letztes Jahr war auch dieses Jahr die Terrasse des TCE bis auf den letzten Zentimeter gefüllt, auch das Wetter spielte mit. Um 14 Uhr ging es dann los. Eineinhalb Stunden lang wurde hochklassiges Tennis geboten, dann stand der Sieger nach einer umkämpften Partie fest: Michael Feucht konnte sich mit 7:5 6:4 durchsetzen und sich somit den Turniersieg ohne Satzverlust sichern. Herzlichen Glückwunsch!
Insgesamt fällt das Fazit natürlich durchweg positiv aus. Mehr spielerische Klasse hätte man sich nicht wünschen können, dementsprechend groß war auch der Andrang der Zuschauer. Selbst das Wetter war hervorragend. Wir freuen uns bereits jetzt wieder auf nächstes Jahr!