im Bild Kreismeister Alex Claus vom TCE (dritter von rechts)
Viele Diskussionen gab es bei der Kreistagssitzung im Frühjahr um ein leidiges Thema: Die Kreismeisterschaften des Landkreises FFB waren in den letzten Jahren immer mehr zu einer Kleinveranstaltung mit kaum Teilnehmern verkommen; das gipfelte im Vorjahr bei der Erwachsenen-Kreismeisterschaft in Germering mit unter 30 Teilnehmern. Auch die letztjährige Jugend-Kreismeisterschaft beim TCE erreichte trotz starker und aktiver Werbung unserer Jugendwarte nur dank phänomenaler TCE-Beteiligung mit knapp 30 TCE-Spielern eine recht ordentliche Beteiligung.
So wurde viel über neue Ideen oder eine mögliche Abschaffung gesprochen, am Ende setzte sich wieder einmal die alteingesessene Fraktion durch, die sich jeglichen Neuerungen widersetzte. Und so kam es, wie es kommen musste – die KM stand auch in diesem Jahr wieder ganz kurz vor der Absage.
Letztendlich entschieden sich die Puchheimer Nachbarn, die trotz großer Werbeaktivitäten kaum Meldungen bekamen, doch für eine Austragung in vier Disziplinen: Herren, Herren 30, Herren 50 und Damen 40. Insgesamt waren 38 Teilnehmer gemeldet.
Nur knapp am Double vorbei
Die beiden bestbesetzten Disziplinen, Herren und Herren 30, waren stark vom TCE geprägt. Roger Plieske (LK22) musste bei den Herren antreten, da es keine Herren-40-Konkurrenz gab, und war seinem LK-technisch deutlich favorisierten Gegner letztlich erwartet unterlegen. Immerhin konnte er aber in der Nebenrunde einen Sieg holen.
Alexander Claus (LK11, Nummer 3), der seit einigen Wochen nach mehrjähriger Studienabwesenheit wieder im Club Mitglied ist, konnte sich hingegen gute Chancen ausrechnen. Allerdings musste er gleich in der ersten Runde stark kämpfen. Letztlich reichte es aber zum Sieg im Match-Tiebreak gegen Peter Schwalm aus Fürstenfeldbruck (LK14). Danach warteten bis zum Finale keine größeren Herausforderungen mehr auf ihn, Gegner der LKs 22 und 17 waren kein Gradmesser.
Im Finale stand jedoch der Topgesetzte, Philipp Hausch, auf der Gegenseite. Mit der gleichen LK eingestuft, hatte er zwar in den letzten Jahren nur selten gegen starke Gegner gespielt, aber noch 2012 sogar unseren Kapitän Andi Maier in umkämpften drei Sätzen bezwungen. Und auch die beeindruckende Matchbilanz von 44:7 zeigte, dass der Finalist das Siegen gewohnt war.
Alex konnte sich dem aber hervorragend entgegenstellen, offensichtlich trug die wiedererarbeitete Spielpraxis erste Früchte. Nach einem 7:5 im ersten Durchgang konnte er auch den zweiten Satz mit 6:3 gewinnen. Ein sehr starker Sieg, herzlichen Glückwunsch zum Titel!
Und auch bei den Herren 30 war der TCE mit Jochen Hofferbert (LK8, Nummer 2) und Stefan Krebs (LK10, Nummer 3) sehr präsent vertreten. Beide arbeiteten sich ins Halbfinale vor (jeweils mit knappen Siegen), wo sie auf Puchheimer Gegner trafen. Stefan war Patrick Götz (LK7, Nummer 1) in zwei Sätzen unterlegen, Jochen spielte gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Jan Dohm (LK8, Nummer 4) und konnte sich in drei Sätzen für das Finale qualifizieren.
Dort nahm das Drama jedoch seinen Lauf. Jochen gewann den ersten Satz und schien auch nach Satzausgleich im Match-Tiebreak im Driver’s seat zu sitzen, eine 7:3-Führung erarbeitete er sich. Ganz unglücklich kam Patrick Götz aber wieder heran, wehrte einen Matchball ab und drehte den Satz und das Match noch. Dennoch ist der zweite Platz ein gutes Ergebnis, Stefan konnte sich auch noch den dritten Platz sichern.
Bei den Herren 50 trat Robert Sirch an, um die fehlenden 5 Punkte für den LK-Aufstieg zu holen. Leider konnte er dies nicht mit einem Sieg toppen, aber die Hauptaufgabe hatte er ja ohnehin erfüllt.
Für den TCE verlief das Turnier also sehr erfolgreich – ob und wie es mit den Kreismeisterschaften weitergeht, bleibt aber mit Sicherheit abzuwarten. An den Organisatoren und der Werbung lag es in diesem Jahr im Gegensatz zu einigen früheren Ausgaben bestimmt nicht, dass nur 9 von 28 Vereinen überhaupt Spieler entsandten. Unsere Hoffnung können wir vorerst nur auf vielleicht wieder erfolgreiche Jugend-Kreismeisterschaften im Herbst beim Kreuzlinger Forst setzen, die Chance, dass Reformen im Landkreis einhalten, hat sich in der Vergangenheit nicht als extrem hoch erwiesen.