Eine Pandemie, die uns zu Abstand und Kontaktvermeidung zwingt, kaltes und ungemütliches Aprilwetter, ein viel zu kleine Anlage für all die Anmeldungen – die diesjährigen KommEnergie Juniors haben uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Ins Bockshorn jagen lassen wollten wir uns allerdings nicht, zu groß war der Enthusiasmus auf unserer Seite und der Seite der SpielerInnen nach einem langen tennis- oder zumindest turnierfreien Winter.
Strenges Hygiene-Konzept? Wir kommen!
Das prägende Merkmal der aktuellen Zeit ist und bleibt nunmal leider die zehrende Pandemie und so stand auch unser Turnier ganz im Zeichen dieser. Gebannt hatten wir unser strenges Hygiene-Konzept veröffentlicht, zwar mit dem festen Glauben das Turnier so wenigstens durchführen zu können, aber doch mit leisen Befürchtung eines hohen Abschreckungseffekts. Doch das genaue Gegenteil trat ein: die TeilnehmerInnen rannten uns die Tore ein, gefühlt ganz Bayern stand in der Meldeliste und auch von weiter weg war der Andrang groß – trotz fehlender Übernachtungsmöglichkeiten in den hiesigen Hotels. So standen am Ende Rekorde zu Buche, die vermutlich für die Ewigkeit bestimmt sind: 296 TeilnehmerInnen, über 490 registrierte Anmeldungen, durchschnittliche Anfahrtszeit wohl über zwei Stunden.
Ein etwa 30-köpfiges Team voller hochmotivierter Helfer war notwendig, um der Herkulesaufgabe gerecht zu werden alle TeilnehmerInnen auf fünf Anlagen zu verteilen und überall einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Doch kaum war das anstrengende Anmeldeprozedere hinter sich gebracht – der negative Test nachgewiesen, die Anwesenheit registriert und mit FFP2-Maske vermummt die Anlage betreten – stand das im Vordergrund, worum es eigentlich gehen sollte an diesem Wochenende: Tennis auf allerhöchstem Niveau, mit Talenten aus dem DTB-Spitzenbereich in allen Altersklassen. Zwölf Vertreter aus den deutschlandweiten Top 10 ihrer jeweiligen Altersklasse schlugen in Eichenau, Puchheim, Alling, Gernlinden oder Eschenried auf und zeigten sich vor coronabedingt leeren Rängen von ihrer besten Seite.
Auch der Wettergott wollte schönes Tennis sehen
Aber all das schöne Tennis konnte den Wettergott nicht von seiner missmutigen Laune an diesem Wochenende befreien und so schickte er am Freitag und Samstag Abend zwei Regengüsse, die die Durchführung des Turniers noch einmal gehörig ins Wanken brachten. Lange Wartezeiten standen an und stellten die Geduld der Teilnehmer, die lediglich im Auto warten konnten, weiter auf die Probe. Gegen schlechtes Wetter ist leider auch die aufwendigste Organisation machtlos und so mussten am Freitag und Samstag einige Partien wohl oder übel auf den Folgetag verschoben und in den ohnehin schon überfüllten Zeitplan gezwängt werden. Und denkbar ungünstig war die Prognose am Samstag für den folgenden Finalsonntag: Dauerregen und kaltes Wetter waren angekündigt und vermiesten die Tennislaune gehörig.
Doch der launige Wettergott machte über Nacht scheinbar einen Stimmungswandel durch, denn von einer kleinen Wartezeit am Morgen abgesehen konnten die Spiele bei unerwartet trockenem Wetter stattfinden. Der Tennislust der SpielerInnen war es auch zu verdanken, dass das Turnier quasi in Gänze am Sonntag gespielt werden konnte. Zahlreich wurde sich bereit erklärt, am Sonntag drei Matches zu absolvieren. Der Qualität des Sports tat dies keinen Abbruch und so wurde den anwesenden Begleitern und der Turnierleitung Tennis vom Allerfeinsten geboten. Dabei waren es keineswegs immer die Favoriten, welche Edelmetall mit nach Hause nahmen. Zwar machten bei den U18-Jungs die beiden Topgesetzten Lucas Deliano (TC BW Landshut) und Tom Bittner (TC RW Gersthofen) den Titel unter sich aus, wobei Tom die Oberhand behielt, aber bei den U18-Mädels schaffte es die ungesetzte Helene Sommer (TC GW Gifhorn), bevor sie sich der an Position 2 gesetzten Marie Charlotte Vogt (TC Bernharden) geschlagen geben musste. Beim 48er-Feld der U16-Jungs kämpften sich die an drei bzw. vier gesetzten Aaron Funk (TSC Renningen) und Vincent Vohl (STG Geroksruhe) bis ins Finale, in welchem Vincent als Sieger vom Platz ging. Bei den U14-Mädels führte nach langer Anreise aus Dresden der Weg die ungesetzte Lavinia-Maria Nitzsche (TC BW Dresden-Blasewitz) bis ins Finale, die Topgesetzte Maxine Sophie Kammerer (TEV R.W. Fellbach) erwies sich dort jedoch als zu stark. Bei den U14-Jungs gab’s das klassische Duell der beiden an erster und zweiter Stelle der Setzliste geführten Yannic Nittmann (TC Rot-Weiss Troisdorf) und Samuel Braun (TC Friedberg). Eine verletzungsbedingte Aufgabe von Samuel bereitete der Partie leider ein frühzeitiges Ende. Bei den U14-Mädels schaffte es mit Nelli Marie Bukow (SV Gablingen) erneut ein ungesetztes Dark Horse ins Finale, wo sie allerdings gegen Jeanne-Ardenne Taffo Timo (TC Aschheim) den Kürzeren zog. Im Feld der U12-Jungs zeigte sich der an zweiter Stelle gesetzte Vincent Reisach als unschlagbar und ließ auch im Finale seinem Kontrahenten Matti Barth (TC Markwasen Reutlingen) keine Chance. Die größte Überraschung des Turniers schaffte bei den U12-Mädels Amelie Elsner (TC Siemens München), welche als einzige ungesetzte Spielerin den Titel nach Hause nehmen konnte und der an zwei gesetzten Emma Sophie Glaser (TC Metzingen) die Silbermedaille ließ. Bei unseren kleinsten Teilnehmern in der U10-Konkurrenz gabs bei den Jungs Gold für Niklas Weinig (TC Rot-Weiß Nördlingen) und Silber für Leonard Evers (TC Schießgraben Augsburg). Bei den Mädels setzte sich im Finale Angelina Cerdic (TC Rot-Weiß Straubing) gegen Carla Pollmüller (TSV Neubiberg-Ottobrunn) durch.
Bilder sagen mehr als tausend Worte
Hier gibt’s die Fotos zum Turnier. Leider haben wir bei so vielen Teilnehmern und Teilnehmerinnen nicht von allen gute Bilder machen können. Wer ein Bild gerne hochaufgelöst hätte, kann sich gerne an juniors@tc-eichenau.de wenden.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr und ein Turnier unter normalen Umständen – wenigstens nur mit einer Menge Regen!