Wenn der Wind kalt um die Ohren pfeift, die Sonne um 18 Uhr untergeht und die Uhren umgestellt wurden, weiß man: der Winter ist nicht mehr weit. Und, wie eine gewitzte Person daraus kombinieren kann, auch die Winterrunde nicht. Bereits am vergangenen Wochenende bestritten einige unserer insgesamt elf Mannschaften ihre Auftaktpartie: von souveränen Siegen, umkämpften Unentschieden und schmerzhaften Schlappen.
So kann der Winter starten – Herren II und Herren 40 I
Sorgfältig werden die Spieler der Herren I,II und III eingeplant: gegen die schwereren Gegner, beurteilt nach der Leistungsstärke im vergangenen Winter, stellen wir unsere erfolgreichen Winterrundenveteranen auf, gegen die vermeintlich schlagbaren Kontrahenten die vielversprechenden Jungspunde. So zumindest der Plan vor der Wintersaison, doch wie ungefähr jeder Plan, der jemals ausgedacht wurde: man legt sich ihn zurecht, macht nötigenfalls kleinere Anpassungen und dann geht er am Ende trotzdem hinten und vorne nicht auf. Gegen die Mannschaft des SV Lochhausen traten unsere Herren II nahezu in Bestbesetzung auf, wenige Tage vor dem Spiel war die Aufstellung aufgrund der vermeintlich großen Leistungstärke des Gegenübers noch angepasst worden. Dieser entscheid sich dann jedoch dafür, eher in Schlechtest- als in Bestbesetzung anzureisen. Für unsere Spieler war das Fluch und Segen zugleich: Fluch, da man sich insbesondere bei den kostenpflichtigen Winterrundenpartien doch gute Matches erwünscht, und Segen, da die Heren II so einen gänzlich ungefährdeten 6:0-Auftaktsieg einfahren konnten – ein gelungenes Debüt in der BK 1. Ebenfalls hervorragend lief es bei den erfolgsverwöhnten Herren 40 I, da ist das allerdings auch die Regel und hat nichts mit der relativ gesehen schwachen gegnerischen Aufstellung zu tun. Die eingeschworene Truppe bestehend aus Oli Wagner, Ulf Henke, Thomas Dobler und Thomas Hechtl gaben ebenfalls gegen die Kontrahenten aus Blutenburg kein Match ab, in der Landesliga werden allerdings noch stärkere Gegner auf sie warten.
Ein Punkt ist besser als keiner – Herren I, Damen 40 I und II
In einer Liga mit ATP-Profis, weltbesten Junioren und reihenweise LK1ern: in der Landesliga warten diesen Winter auf unsere junge Herrenmannschaft wahrhaft gigantische Herausforderungen. Da schien mit Eschenried als erstem Gegner noch ein recht harmloses Los gezogen zu sein. Wobei, “harmlos”: Eschenried schickte die LKs 1,2,6 und 7 ins Rennen, wir hielten mit Luis KIeinschnitz (LK1), Hendrik Kalarus (LK2), Benni Classen (LK6) und dem jungen Max Reischl (LK10), der sein Winterdebüt für die Herren I feierte, dagegen. Tatsächlich schienen die LKs die spielerischen Verhältnisse ganz gut wiederzuspiegeln, was ja nun keine Selbstverständlichkeit ist. Der angeschlagene Hendrik und Max gingen trotz beachtenswertem Kampf als Verlierer vom Platz, Luis und Benni konnten in engen und angespannten Matches Punkte sammeln – insbesondere bei Luis kochten beidseitig die Gemüter hoch, Luis konnte die Antworten auf gegnerische Provokationen jedoch (unter anderem) auf dem Platz in Form eines Sieges bringen. Somit mussten die Doppel also über Sieg, Niederlage oder Unentschieden entscheiden. Dabei geriet die Zeit jedoch in Vergessenheit, und so kam es, dass wenige Minuten vor Ende der Platzbuchung Benni und Luis gerade den ersten Satz abgegeben hatten, während Hendrik und Max den Satzausgleich erwzingen konnten. Wie nun zu verfahren sei, wusste keiner so recht – laut den Eschenriedern hätte nun jeweils derjenige gewonnen, der in Führung lag. Da sie im 1er-Doppel gerade den ersten Satz gewonnen hatten, hatte der Mannschaftsführer der Gegner natürlich das Bestreben, sofort aufzuhören. Das kam auf dem benachbarten Platz jedoch nicht an, dort wurde im entscheidenden Match-Tiebreak noch ein Punkt gespielt, den Hendrik und Max für sich entschieden, sie lagen also nun in Führung. Dann wurde tatsächlich abgebrochen, es sah danach aus, als hätte dieser eine Punkt tatsächlich für ein Unentschieden gesorgt. Tatsächlich ist die Regellage allerdings etwas anders: Matches, die nicht beendet werden, gehen ungeachtet des Spielstandes nicht in die Wertung ein. Das ganze Drama war also umsonst und schließlich einigte man sich einvernehmlich auf ein 3:3-Unentschieden – ein wichtiger Punkt für unsere Herren I im Kampf gegen den Abstieg.
Enttäuschender war das Unentschieden der Damen 40 I: mit Yvonne Kaiser-Steinbrecher, Ruth Katikaridis, Anne Hartmann und Isabell Wipiejewski waren unsere Spielerinnen den Gegnerinnen des TC Ismaning auf dem Papier etwas überlegen. Dementsprechend souveränen gewannen Ruth und Isabell auch, Yvonne musste sich geschlagen geben. Anne schaffte dagegen etwas, was man wahrlich selten sieht: nach einem komplett verkorksten ersten Durchgang, der mit 0:6 flöten ging, konnte sie das Blatt wenden, den Match-Tiebreak erzwingen und hatte dort im entscheidenden Moment die Nase vorn, sodass sie mit 10:8 gewann. Die Ausgangslage war also denkbar günstig für die Doppel, nur eines musste gewonnen werden, allerdings mussten die TCElerinnen dafür auf ihre Nummer eins, Yvonne, verzichten, dafür rückte Bianca Hütter nach. Dieses eine Doppel war jedoch nicht so leicht zu gewinnen: bei beiden Doppeln, Ruth/Bianca im Einser- und Isabell/Anne im Zweier-Doppel, konnte sich keines der Teams absetzen, es ging jeweils in den Tiebreak, der einmal gewonnen und einmal verloren wurde. Anschließend musste aus Zeitgründen im Match-Tiebreak-Modus weitergespielt werden. Viel enger und dramatischer ging es kaum – Ruth und Bianca konnten mit einem 12:10-Erfolg den entscheidenden Match-Tiebreak erzwingen, während Anne und Isabell sich mit 8:10 geschlagen geben mussten. Dann gingen jedoch unseren beiden Teams simultan die Luft aus, sodass tatsächlich noch beide Doppel an Ismaning gingen – insgesamt also ein unglückliches 3:3-Unentschieden.
Auch die zweite Mannschaft der Damen 40 war im Einsatz, diese war im Lokalderby gegen den TC Puchheim allerdings in der Außenseiterrolle. So war es eine erfreuliche Überraschung, dass es nach den Einzeln ausgeglichen war – Ulrike Seitz konnte im Match-Tiebreak ihre um drei LKs besser eingestufte Gegnerin bezwingen, außerdem konnte Heike Gründken an vier einen souveränen Sieg einfahren. Steffi Stoever musste sich im Match-Tiebreak leider geschlagen geben, diesen gegen eine Gegnerin, die fünf LKs besser eingestuft ist, überhaupt zu erreichen, ist allerdings bereits bemerkenswert. Moni Bauer an drei war ebenfalls einer etwas zu starken Gegnerin unterlegen. Wieder mussten die Doppel also für die Entscheidung sorgen. Doch das Unentschieden konnten Moni und Heike mit einem souveränen Sieg im Zweier-Doppel schnell dingfest machen, Steffi und Ulrike konnten sogar den ersten Satz für sich entscheiden und brachten den Sieg damit in greifbare Nähe, am Ende konnten sie das Niveau allerdings nicht mehr ganz halten, sodass am Ende en 3:3-Remis zu Buche stand.
Jeder erwischt mal einen schlechten Tag – Damen und Damen 50
Wo Licht ist, ist meist allerdings auch Schatten, und so gab es auch Mannschaften, die den Winterstart etwas verpatzten. In der heimischen Halle begrüßten unsere Damen die favorisierten Spielerinnen des TC Penzberg und konnten ihrer Außenseiterrolle nicht so recht entkommen, am Ende verloren sie mit 1:5. Dazu trug sicherlich auch die etwas unglückliche Aufstellung bei: mit den beiden Juniorinnen Isabel Maiblüh und den beiden Damen-40-Spielerinnen Heike Schüßler und Moni Bauer war der Altersdurchschnitt einer Damenmannschaft zwar angemessen, häufiger als bei Punktspielen trifft man solche Konstellationen jedoch beim Generations-Cup an. Auch nicht optimal verlief der Auftakt der Damen 50 in der Landesliga, gegen die enorm starken Gegnerinnen aus Lohhof, die an jeder Position mindestens um vier Leisuntgsklassen im Vorteil waren, konnten die fünf tapferen TCE Damen Spielerinnen leider nicht viel ausrichten. Doch auch hier sind wir natürlich optimistisch, was den Verlauf der Saison und den Verbleib in der höchsten Liga angeht, am kommenden Wochenende bekommen die Damen 50 in Weilheim gleich die nächste Chance. Wir drücken die Daumen!