im Bild der Sieger, Peter Branderský.
geschrieben von Thomas Dobler und Daniel Classen:
Neben den Eichenau Open gibt es seit 2015 noch ein weiteres Turnier, das die besten Spieler der Altersklasse Herren 30 aus der Region nach Eichenau führt: Die Eichenau Indoors, nach der Erstaustragung 2015 als LK-Turnier dieses Jahr bereits mit DTB-Ranglistenstatus ausgestattet (S7), fanden am vergangenen Wochenende in ihrer zweiten Auflage in unserer Halle statt. Und wie schon bei den Eichenau Open im Sommer führte auch diesmal kein Weg an unserem Trainer Peter Branderský vorbei, der das zweite Heimturnier ebenfalls dominierte. Das Turnier war nach dem Erfolg im Vorjahr auf 24 Teilnehmer aufgestockt worden und so ergab sich ein sehr starkes Feld mit 21 einstelligen LKs, davon ein Spieler mit LK3, drei Spieler mit LK5 und fünf Spieler mit LK6. Aus Eichenauer Sicht waren insgesamt vier Spieler dabei, neben Peter (LK5) noch Josef Gerhardinger (LK16), Ulf Henke (LK7) und Thomas Dobler (LK7).
Letzterer war aber vor allem in seiner Rolle als Turnierleiter vor Ort gefordert und musste leider schon in der ersten Runde nach einem äußerst fahrig und unkonzentriert geführten Match die Segel streichen. Besser erging es Ulf, der gegen Peter Nemecek (TC Herrsching/LK10) nach einem engem ersten Satz keine Probleme mehr hatte (7:5 6:0), und Josef, der seinen deutlich höher eingestuften Gegner Robert Margreiter (TSV Gilching/LK8) mit 6:2 und 6:1 vom Platz fegte. Immerhin ein kleines Trostpflaster gab es für Ulfs Gegner in der Nebenrunde, so konnte er sich hier den Sieg, ein kleines Preisgeld und den dazugehörigen Pokal sichern.
Für Ulf selbst ging es in der zweiten Runde gegen Georg Stey (TC Grün-Weiß Gräfelfing/LK6). Beide Sätze waren eng, endeten aber jeweils mit 6:4 für den Gegner, so dass hier eine Eichenauer Überraschung und Ulfs Aufstieg in LK6 knapp verpasst wurden. Auch Josef konnte sich gegen den Titelverteidiger Matthias Lübbert (TC Marxheim/LK6) nicht behaupten, hatte aber bereits zuvor einen sehr wertvollen Sieg errungen, so dass er seine 1:6 0:6 Niederlage sicherlich schnell verarbeiten wird.
Also blieb nur noch Peter im Rennen um den Turniersieg. Seine erste Runde im Achtelfinale – nach einem Freilos zum Auftakt – konnte er am Samstag letztlich souverän 6:1 und 6:4 gegen Lars von Scheven (TC Harlaching/LK 7), einen schon von den Eichenau Open her altbekannten Gast, gewinnen. Die weiteren Favoriten kamen ebenfalls weiter: Kim Niederhausen (TC Grün-Gold München/LK5), in den Top 100 der deutschen H35-Rangliste platziert, musste dabei aber gegen Herbert Dittrich (TC Eschenried/LK7) eine kurze Schockphase überwinden und bei 7:9 im Match-Tiebreak zwei Matchbälle abwehren. Letztlich stand aber ein 12:10-Erfolg zu Buche. Im Viertelfinale konnte sich der Topgesetzte allerdings dann nicht mehr aus dem Klammergriff seines Gegners befreien, Ulf-Bezwinger Stey gewann mit 10:6 im Match-Tiebreak. Sein Halbfinalgegner wurde der an Position fünf geführte Felix Hutt (TC Garching/LK6), der bei den Fall Open schon im Halbfinale stand und dort nach zwei engen Sätzen an Benjamin Classen scheiterte.
In der unteren Hälfte setzten sich die Nummern vier und zwei der Setzliste souverän durch. Peter mit einem starken 6:1 und 6:2 gegen Ladislav Drapal (TC Friedberg/LK6) und Andreas von Michaelis (TC Dachau/LK3), mit einem etwas umkämpfteren 6:4 6:4 gegen Matthias Lübbert. So kam es im Halbfinale zum ersten Showdown. Mit einer ganz starken Leistung ließ Peter gegen den Regionalligaspieler, der mit seinem Verein diese Saison in die Bundesliga aufgestiegen ist, etwas überraschend kaum etwas anbrennen und siegte nach knapp über einer Stunde Spielzeit mit 6:4 und 6:2.
In der oberen Hälfte kam Regionalligaspieler Felix Hutt ebenfalls nach einem klaren Zweisatzsieg ins Finale. Er konnte sich also am nächsten Eichenauer, nach Benni auf Sand, versuchen. Nach den gezeigten Leistungen war Peter sicherlich der Sieg zuzutrauen, aber die Spiele hatten nach einer normalen Trainingswoche bereits viel Kraft gekostet. Der Start verlief aber optimal: Mit 6:3 konnte Peter sich den ersten Durchgang sichern. Ein schnelles Break drehte das Geschick allerdings zu Beginn des zweiten Durchgangs. Peter lief so die ganze Zeit einem Rückstand hinterher, konnte gegen die krachenden Aufschläge Hutts nichts ausrichten und musste schließlich den Satz mit 3:6 abgeben. Im Match-Tiebreak wurde es dann richtig dramatisch. Bei 7:7 wurde lange über einen vermeintlich nicht laut genug ausgesprochenen Ausruf Peters bei Doppelfehler seines Gegners lautstark und hitzig diskutiert, was diesem jedoch durch den herbeigerufenen Oberschiedsrichter den Punktverlust und eine Verwarnung einbrachte. Dies raubte überraschend Peter für die nächsten zwei Ballwechsel sichtlich die Konzentration und so sah er sich nach zwei schnellen Fehlern bei 8:9 einem Matchball gegenüber. Diesen und zwei weitere wehrte er bei 9:10 und 11:12 ab, blieb aber eiskalt und holte sich seinerseits den zweiten Matchball nach einem mutigen Angriffsschlag. Hier unterlief seinem Gegner dann der finale Fehler. Peter gewann das packende und auch für die Zuschauer sehr emotionale Match und somit das Turnier. Ganz starke Leistung, Coach!
Insgesamt war das Turnier wieder einmal ein Erfolg und es zeigt sich, dass Eichenau für Ranglistenturniere eine zunehmend bedeutende Adresse im Münchner Umland ist. Viele Spieler kehren gerne und häufig zurück, das Turnierangebot ist inzwischen schon umfassend aufgestellt und bietet unseren Teilnehmern alles, was sie sich wünschen. Nun liegt die Hoffnung auf einer Hochstufung des Turniers um eine oder zwei Kategorien, damit noch mehr hochklassige Spieler den Weg nach Eichenau finden – wobei wir uns natürlich weiter über jeden Eichenauer Titel freuen 🙂
Anm. d. Red.: Heute erreichte uns zudem die Nachricht, dass die Eichenau Indoors für Herren 40 von S7 direkt in die Kategorie S4 eingestuft wurden, was einen Sprung auf Platz 4 aller bayerischen Hallenturniere für Senioren bedeutet und uns Hoffnung macht, dass wir auch im kommenden Februar wieder mit das stärkste Teilnehmerfeld des Landes stellen können. Das Turnier überzeugte die Jury so sehr, dass sogar eine noch höhere Kategorie als im Antrag gefordert (S5) bewilligt wurde.