Die Geschichte hinter den Pizzen – Drei Fragen an Wassim und Taskeen

خوش آمدید! Seit nunmehr sechs Jahren verwöhnt unser pakistanisches Gastroteam unter der Federführung von Wassim (muttersprachlich: وسیم) und Taskeen (ٹاسکین) unseren Gaumen. Neben italienisch inspirierter Küche bietet die Speisekarte dabei die Herzstücke der pakistanischen Kochkunst an, darunter die Leibspeisen des Gastro-Duos – Chicken Byriani für Taskeen und Lamm Kashmir. Durch den Lieferservice Pizzapoint haben sie sich in den letzten zwei Jahren im ganzen Landkreis einen Namen machen können. Dabei weist die Vergangenheit der beiden durchaus weniger rosige Phasen auf. Nun sind die beiden fest verankert in Eichenau und fühlen sich wohlintegriert. Zeit, die beiden noch ein bisschen besser kennenzulernen!

Wie darf man sich Eure Kindheit in Pakistan vorstellen? Wie war das Leben dort?

Aufgewachsen sind wir in dem verschlafenen kleinen Dorf Bangial im bergigen Norden Pakistans. Das etwa 10.000 Seelen fassende Dorf bietet mit seinem beschaulichen, geruhsamen Alltag den Gegenentwurf zum hiesigen, von Hektik und Eile geprägten Lebensentwurf. Es wird in aller Seelenruhe in den Tag hinein gelebt, Familie und Freunde stehen im Mittelpunkt. Das Leben ist weitgehend unberührt von gesellschaftlichen Organen: die Grundversorgung wird autark in händisch betriebener Landwirtschaft sichergestellt, Konzepte wie Steuern oder Versicherungen sind hierher noch nicht vorgedrungen.

Wie hat das Leben Euch quer über die ganze Welt bis nach Eichenau geführt?

Italien war die erste Station auf der Reise nach Eichenau. Hier hatte Wassim bei seinem Onkel in der Nähe des Gardasees Unterkunft gefunden. Seinen Lohn erwarb er als Fabrikarbeiter und Küchengehilfe. In dieser Zeit brachte ihm der dortige Chefkoch auch das Kochhandwerk näher und Wassim erweiterte sein Repertoire um die italienische Küche. Taskeen konnte sich schließlich Wassim anschließen und zu ihm in Italien stoßen. Der beschwerlichen wirtschaftlichen Situation und nicht zuletzt auch der harschen Stimmungshaltung vieler Einheimischer gegenüber Einwanderern war es letztendlich geschuldet, dass Italien seinen Reiz verlor und das Paar sich nach Alternativen umsah. Kurz darauf gelang es Wassim eine Bleibe in München zu ergattern und über den damaligen Eichenauer Gastronom Parmjit eine Festanstellung beim TC Eichenau zu erhalten. Das letzte Puzzlestück wurde ebenfalls kurz darauf gelegt, als dank der tatkräftigen Unterstützung des TCE-Mitglieds Bernd Elsters eine Wohnung in Eichenau aufspüren konnten.

Was gefällt Euch hier ganz besonders?

Da fällt mir sofort die herzliche Gastfreundschaft aller Leute hier ein. Der Sturzflut an bürokratischen Herausforderungen waren wir anfangs hilflos ausgeliefert und fühlten uns überfordert, da selbst das Leben in Italien keinerlei Vergleich dazu darstellte. Doch wir bekamen Hilfe an allen Ecken und Enden, jedes Hilfegesuch wurde erhöht. Wir fühlen uns hier sehr herzlich willkommen und aufgenommen.

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