Donaumoos Open von Rotschopf erobert

Bereits seit 1986 scheinen traditionell in der ersten Augustwoche die Donaumoos Open in Karlshuld im BTV-Turnierkalender auf. Insgesamt wurde zur 30. Auflage 2016 in vier Konkurrenzen um insgesamt 1820 Euro Preisgeld und Ranglistenpunkte gespielt. Bei diesem DTB-Turnier, das sich auch überregional großer Beliebtheit erfreut, treffen sich über die Jahre hinweg immer wieder Stammgäste und neue Spieler, was eindeutig für die sensationelle Organisation durch Wolfgang Prummer und sein Team und die Wohlfühlatmosphäre vor Ort spricht. So konnte sich beispielsweise Benjamin Miedl (TC Ismaning), der auch schon die Eichenau Open gewann, am Sonntag bereits zum fünften Mal in Folge in die Siegerliste bei den Herren A eintragen. Auch viele Eichenauer pilgern immer wieder zur Anlage am Maurerstraßl und konnten schon einige Erfolge in dem beschaulichen Örtchen bei Ingolstadt feiern. So findet auch Thomas Dobler bereits seit 1994 den Weg ins Donaumoos und erkämpfte sich insgesamt drei Turniersiege in der Kategorie Herren B. Auch Thomas Hechtl fand hier nach mehr als 15 Jahren Wettkampfpause wieder Lust am Turniertennis und startete sein Comeback vom putzigen Mittwochs-Mixer zum ambitionierten Turnierspieler. Angelockt von der Aussicht auf den Turniersieg und 200 Euro Siegprämie, befand sich dieses Jahr auch unser aufstrebender up-and-comer Benni Classen im Draw der Herren B.

An Position fünf gesetzt, spielte er – ausgelagert auf die tiefen und triefend nassen Moorplätze des TSV Königsmoos – konzentriert und souverän auf und erreichte mit zwei Zweisatz-Siegen das Viertelfinale. Auch in diesem konnte er sich gegen seinen drei Jahre jüngeren Gegner vom TC Metzingen (WTB) mit 6:4 6:4 durchsetzen, obwohl er auf dem einzigen Allwetterplatz der Anlage antreten musste und seinen schnellen Bällen hier teilweise die nötige Bissigkeit fehlte. Bis ins Viertelfinale schaffte es auch Thomas Dobler nach zwei deutlichen Siegen. Dort war allerdings gegen Thomas Gigl (TV Geisenfeld) nach einem kuriosen Matchverlauf Endstation. Das Ergebnis von 0:6 6:0 1:10 spiegelt eine wahre Leistungs-Achterbahnfahrt wider und weist in dieser Form wohl durchaus Seltenheitswert auf. Gigl, der in der Bezirksliga an Position zwei aufschlägt, spielte sich danach ins Endspiel vor, wo er auf Benni treffen sollte. Im Halbfinale bezwang dieser nach nervösem Beginn Gedeon Lohmüller (FC Ergolding), einen kompromisslosen und unbekümmerten jungen Haudrauf, mit 4:6 6:4 10:3 und profitierte dabei einerseits von der hohen Fehlerquote seines 16-jährigen Gegners im Matchtiebreak und andererseits aber vor allem von seiner stoisch-nüchternen Abgeklärtheit, die ihn auch in brenzligen Situationen die nötige Coolness bewahren ließ. Das anschließende Finale dominierte Benni hingegen eindeutig, da er es geschickt verstand, die Armverletzung Gigls, die dieser sich im Halbfinale zugezogen hatte, auszunutzen. Hoher Topspin auf die Rückhand und anschließend ein strammer Schuss in die Vorhandecke lautete Bennis Devise, da der Gegner seine Rückhand nicht mehr gewohnt aggressiv beidhändig spielen, sondern nur noch defensiv agieren konnte. Dieses Rezept ging vollends auf, Gigl schritt beim Stand von 2:6 0:2 entnervt zum Netz und gratulierte Benni zum verdienten Turniersieg.

Motiviert von diesem Erfolg ging es für Benni am Montag sofort weiter zu den Babolat Junior Open in Manching, dem höchstdotierten U21-Turnier Bayerns. Dort bezwang er in der ersten Runde den amtierenden unterfränkischen Jugendmeister Julius Gold vom TC Blau-Weiß Würzburg mit 6:2 6:3. In der zweiten Runde führte er gegen den Topgesetzten Charly Zick (TC Dachau), der in der deutschen Herrenrangliste Platz 150 einnimmt, im ersten Satz bereits 4:1, um sich doch noch mit 4:6 2:6 geschlagen zu geben. Insgesamt aber eine sehr erfreuliche Leistung über das ganze Wochenende gesehen, die ab nächstem Freitag beim Sparkassen-Cup in Eschenried ihre Fortsetzung finden soll.

Mit viel Verve und Enthusiasmus ging Thomas Hechtl im Feld der Herren 50 zu Werke, obwohl zunächst nicht viel nach einem Sieg im Viertelfinale aussah. Gegen den „local hero“ Alexander Wittmann (TC Schrobenhausen), der in der Regionalliga Herren 55 an Position eins spielt, sah es beim Stand von 0:6 2:4 und 30:40 zunächst nach einer deutlichen Klatsche aus. Doch just in dem Moment, in dem keiner der Zuschauer auch nur noch einen Pfifferling auf Thomas gesetzt hätte, startete er eine Serie von vier Spielgewinnen in Folge und erzwang den Satzausgleich. Im Matchtiebreak war sein Gegner völlig von der Rolle und Thomas siegte deutlich mit 10:2. Im Halbfinale nahm sich Thomas eine deutliche Leistungssteigerung vor, doch sein Kontrahent Fritz Schmidt (TV Pöttmes) erwies sich als zu stark. Er bezwang Thomas mit 6:2 6:3 und sicherte sich im Anschluss auch noch souverän den Turniersieg. Mit 30 Euro Preisgeld war aber zumindest das Startgeld wieder eingespielt;-)
Dennis Jüttner wollte ursprünglich auch in Karlshuld antreten, verdaddelte jedoch den Meldeschluss und spielte so beim S3-Turnier in Hopfen am See. Dass dies kein Nachteil für ihn sein sollte, zeigte sich in seinem Erstrundenmatch gegen den an vier gesetzten Ernst Rost (TC Dachau). Ein entfesselt aufspielender Dennis holte sich mit 2:6 6:4 10:3 seinen ersten Saison-Skalp eines LK 6ers. Herzlichen Glückwunsch hierzu. In der zweiten Runde wurde er jedoch von seinem Gegner Reiner Hain (LK7/TC Peiting) regelrecht überrollt und unterlag mit 0:6 3:6. Dies war jedoch kein Anlass Trübsal zu blasen, da Hain auch alle anderen Gegner vom Platz fegte und das Turnier in souveräner Manier gegen Michael Austen (LK 4 /TC Dachau) mit 6:1 6:3 gewann und auch vorher dem zweiten Dachauer Regionalliga-Crack Thomas Koppenhöfer (LK7) im Halbfinale nur einen Spielgewinn gönnte.

Weitere Turnierinformationen

Beim LK-Turnier in Eichenau konnten sich einige weitere Eichenauer auszeichnen. Daniel Classen konnte seine beiden Partien gegen die Mannschaftskameraden Yannik Kalarus und Daniel Turba deutlich gewinnen, Philipp Grittner sicherte sich LK10, Leonard Wittmann die LK15 und auch einige weitere Eichenauer näherten sich besseren Leistungsklassen an. Ein weiterer Erfolg war der Sieg von Nico Wipiejewski in der Nebenrunde des hochkategorisierten Turniers in Unterföhring. Im Hauptfeld war er dem späteren Finalisten nach ansprechender Leistung mit 2:6 und 2:6 unterlegen, dann konnte er aber drei starke Siege feiern. Gerade im Finale erwies er sich zudem als sehr ausdauerstark. Da das Turnier als DTB-Masters bei U12 eine sehr herausgehobene Stellung hat, wird hier der dritte Satz ausgespielt. Nach einem 2:6 im ersten Durchgang konnte Nico gegen Dominik Lapcik die beiden folgenden Sätze mit 6:2 und 6:1 gewinnen. Sehr gute Leistung!

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