Trotz seinen noch nicht einmal 23 Jahren zählt Benni Classen bereits zu den Urgewächsern des TCE. Zwar wurde seine Leidenschaft für den Tennissport erst mit 15 Jahren so richtig geweckt, dann folgte das Engagement im Verein allerdings zeitnah. Zu der Mannschaftsführung der Junioren gesellte sich bald die Gestaltung der Pressearbeit und Homepage des TCE. Aus der Mannschaftsführung der Junioren wurde rasch die Mannschaftsführung und Organisation der Herrenmannschaften, das außersportliche Engagement um kleinere Aktivitäten rund um die Turniere und Events beim TCE erweitert. Seine größte Rolle wurde ihm nun dieses Jahr mit der Federführung der KommEnergie Juniors zuteil, unserem inzwischen fast schon prominent gewordenen Jugendturniers. Das Turnier sah sich dieses Jahr besonderen Herausforderungen konfrontiert, und dazu haben wir ihm noch ein paar Fragen gestellt:
Gratulation zu gelungenen KommEnergie Juniors 2021! Du hast Dich trotz coronabedingten Beschränkungen für eine Turnierdurchführung entschieden. Was waren die entscheidenden Gründe dafür und wie zuversichtlich warst Du, dass die Veranstaltung planmäßig durchgeführt werden kann?
Benni: Unsere Devise war von Anfang an, alles daran zu setzen das Turnier auszurichten. Mit seinen zahlreichen Angeboten abseits des Platzes und der familiären Atmosphäre gepaart mit einem hohen Leistungsniveau hat sich das Turnier in den letzten Jahren immer mehr zum Aushängeschild des TCE entwickelt. Das Turnier ist außerdem ein Herzensprojekt von meinem Bruder Daniel, der das Turnier 2016 ins Leben gerufen hatte, und es zu dem gemacht hat, was es heute ist, und mir. Letztes Jahr mussten wir das Turnier leider coronabedingt absagen, doch dieses Jahr schätzten wir aufgrund der pandemischen und regulatorischen Entwicklungen schon früh die Chancen als groß ein, das Turnier wieder durchführen zu können. Wir waren zwar optimistisch, mit einem ausgeklügelten Hygiene-Konzept eine Erlaubnis zu erhalten und ein Event ohne Ansteckungsrisiko durchführen zu können – schließlich waren wir uns auch unserer Verantwortung als Veranstalter während einer Pandemie bewusst. Die Restzweifel blieben jedoch bis zum Starttag. Wir hatten das Landratsamt zwar informiert, allerdings keine Antwort und somit auch keine explizite Freigabe erhalten.
Die Durchführung stand in Abhängigkeit zu der Pandemieentwicklung im Landkreis. Was waren die besonderen Hürden und wie hoch der organisatorische Aufwand?
Benni: Mit unserem Sport sind wir in diesen Zeiten ja gesegnet, der aus der Natur des Sports resultierende Hygiene-Standard ist ja bereits hoch. Dennoch galt es, ein sehr hohes Hygiene-Level zu gewährleisten, Test- und Maskenpflicht waren da nur die Grundpfeiler. Die Herausforderung bestand nicht nur darin, ein konzises Konzept mitsamt der Berücksichtigung aller Detailfragen zu entwerfen – wir wussten im Vorfeld nicht, wie groß der Kooperationswille seitens der SpielerInnen vor Ort sein würde – sondern insbesondere auch, dieses kompakt und einprägsam zu kommunizieren. Dazu kam, dass sich schon Wochen vor Turnierbeginn ein enormer Spielerandrang abgezeichnet hat. Wir mussten also die gesamte Organisation auf ingesamt fünf Anlagen erweitern und auch entsprechend Helfer finden und diese mit unserem Hygiene-Konzept vertraut machen. Aufgrund unseres unfassbar tollen Turnierleitungs- und Helferteams konnten wir alle Herausforderungen allerdings meistern!
Der Aufwand hat sich offenbar gelohnt, oder? Wie und mit welchen Highlights ist das Turnier gelaufen?
Benni: Jede Sekunde und jede kurze Nacht im Vorhinein hat sich gelohnt. Die Anmeldezahlen waren gigantisch, mit 296 zugelassenen SpielerInnen bei knapp 500 Anmeldungen für die begrenzten Felder haben wir unsere bisherigen Teilnahmerekorde pulverisiert und vermutlich auch auf nationaler Ebene eine ordentliche Marke gesetzt. Das Turnier hat allen Verantwortlichen alles abverlangt. Als wäre das Management rund um die coronabedingten Herausforderungen noch nicht anspruchsvoll genug gewesen, hat das Wetter uns ordentlich auf die Probe gestellt. Freitag und Samstag wirbelten zahlreiche Regengüsse unsere Zeitpläne durcheinander. Hier konnte ich jedoch auf das Organisationstalent meines Bruders Daniel zählen, der uns mit seinem großen Erfahrungsschatz dann sicher durch die knifflige Planung lotste. Am Sonntag hatten wir dann den Kopf frei, um das außerordentliche Tennis zu genießen, welches uns geboten wurde. Die Felder überzeugten nicht nur mit Quantität, auch in der Qualität schwangen wir uns dieses Jahr in ungekannte Höhen auf. Zwölf Vertreter der deutschlandweiten Top 10 aus ihrer jeweiligen Altersklasse hatten ihren Weg nach Eichenau gefunden. Und nicht vergessen werden wir den puren Enthusiasmus, der uns im Vorfeld, am Turnierwochenende und im Nachgang entgegengeschlagen war. Die Tennislust war nach dem Corona-Winter einfach gigantisch. Wir haben Vertreter aus fast allen Bundesländern, die längste Anfahrt geht wohl an Familie Becker aus Kiel. Die Kids zwangen förmlich teilweise ihre Eltern dazu, auch bei Temperaturen unter zehn Grad ins Auto zu steigen und für ein Spiel in der Nebenrunde im Nieselregen eine zweistündige Fahrt auf sich zu nehmen. Aber was mir vom Turnier am meisten im Gedächtnis bleiben wird, lässt sich nicht in irgendwelchen Zahlen festhalten. Bei allem Lob, was uns für die Organisation des Turniers ausgesprochen wurde, blieb nach außen hin unbemerkt, dass auf der Hauptanlage die organisatorischen Aufgaben rund um die Testkontrolle, Anwesenheitsregistrierung, das Einsammeln des Nenngelds und vieles mehr unser, wie sich herausstellte, unterbemanntes Team überforderten. Aber in der Stunde der Not sprangen uns zahlreiche Helferinnen und Helfer spontan bei und schlugen sich das ganze Wochenende um die Ohren, um uns bei den zahlreichen Aufgaben zu entlasten. Das Gemeinschaftsgefühl war irre groß und es war einfach wunderschön zu sehen, was für eine Einsatzbereitschaft bei den UnterstützerInnen vorhanden war – komplett altruistisch, rein aus dem Wir-Gefühl geboren. Das wird mir in Erinnerung bleiben und mir in der Zukunft als Motivation für mein Engagement im Verein und als leuchtendes Beispiel dafür dienen, dass sich aller Einsatz für den TCE lohnt und man an jeder Stelle Unterstützung erfährt, wenn man danach fragt.