geschrieben von Bettina Keppler:
Ein Verein mit über 600 Mitgliedern beherbergt einige, sehr unterschiedliche Charaktere: von jung bis noch jünger; von ambitioniert bis extrem ehrgeizig, von robust bis hochsensibel, von still bis lautstark. Da hilft es in besonderem Maße, wenn die 2. Vorsitzende als ehemalige Fechterin und diplomierte Sozialpädagogin (und mit etlichen Zusatzausbildungen, etwa als Mediatorin, Anti-Aggressions- und Konflikttrainerin!) beste Voraussetzungen mit- und einbringt. Über ein Bad im kalten Wasser, persönliche Ziele und ganz besondere Fußstellungen beim Volley … wir haben bei Kathrin nachgefragt.
Kathrin, Du warst lange eine erfolgreiche Fechterin und bist inzwischen Mannschaftsspielerin der Damen 40. Wie unterscheiden sich Fechten und Tennis?
Ein Fecht-Kampf ist deutlich kürzer, nicht zu vergleichen mit einem Tennis-Match. Er dauert nur wenige Minuten. Beim Fechten spürte ich nie diese psychische Anspannung, wie bei einem 90-minütigen Match im Tennis. Naja, und in puncto Beinarbeit bin ich durch das lange Fechten etwas verdorben … denn beim Vorhand-Volley als Rechtshänderin steht selten der linke Fuß vorn, sondern selbstverständlich der rechte (lacht).
Seit 2020 bist Du 2. Vorsitzende des TCE. Was verbindest Du mit der Aufgabe und was sind Deine Ziele?
Für mich war das Amt anfangs der berühmte Sprung ins kalte Wasser, denn mir fehlte sowohl das Detailwissen vom Tennissport als auch vom Vereinswesen im Allgemeinen. Aber mich hat die Aufgabe sehr gereizt und allmählich verstehe ich das Business „Tennis-Verein“, auch wenn noch nicht in Gänze. Ich bin sehr froh, dass bspw. Andi Lauer weiterhin den wichtigen Vereins-Bereich Turniere abdeckt und ich mit ihm, Daniel und Henry echt großartige Unterstützer habe. Überhaupt gefällt mir die Offenheit im ganzen Team sehr gut, gerade auch dahingehend, bestimmte Ideen und Vorschläge umzusetzen.
Die wären?
Zunächst möchte ich selbst verlässliche Ansprechpartnerin für unsere Mitglieder sein. Mir ist es wichtig, dass sie sich im Verein willkommen und gesehen fühlen und sie hier ihrem Hobby Tennisspielen in gelebter Gemeinschaft nachkommen können! Weiterhin bedeutet mir Transparenz und Gleichberechtigung sehr viel. Dazu zählen das neue Förderkonzept der Jugend, aber auch der sehr erfolgreiche monatliche Newsletter. Vor allem aber liegt mir die Sicherheit unserer Kinder und deren Schutz am Herzen, was nicht nur berufliche Gründe hat. Darum habe ich mir vorgenommen, für unseren Verein ein längst überfälliges Schutzkonzept zu erstellen.
Als 2. Vorsitzende ist jeder Tag ein TCE-Tag. Wie stellt sich der Verein für Dich dar?
Mir gefällt, dass in diesem Verein alle ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend berücksichtigt werden. Ich wäre bspw. niemals Mitglied geworden, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, hier nicht dazugehören zu können. Elitärem Getue in Vereinen kann ich nichts abgewinnen!
Mutter, berufstätig, ehrenamtlich engagiert und sportlich aktiv … gibt´s für Dich ein persönliches Credo wenn´s dann doch mal zu hektisch wird?
Da ich mich köstlich schnell aufregen kann, versuche ich meist einen geliebten Spruch meines Vaters anzuwenden: erstmal Cool bleiben!
geschrieben von Bettina Keppler: