Obwohl es lange nicht danach aussah, ist am Ende doch eingetreten, worauf sich die Turnierorganisatoren Hoffnung gemacht hatten: so wie letztes Jahr, als sich mehr als hundert Spieler anmeldeten, kein Spieler eine schlechtere Leistungsklasse als sieben hatte und insgesamt dreizehn Spieler der LK 1 mitspielten, können auch die 19. Eichenau Open von sich behaupten, eines von der Tiefe am besten besetzten Turniere Bayerns zu sein. Rein quantitativ gesehen konnte die Anzahl der Meldungen aus dem letzten Jahr zwar nicht überboten werden, doch auch die 72 aus diesem Jahr müssen sich nicht verstecken. Der Drang nach Eichenau war sogar so groß, dass Parallelturniere aufgrund eines Teilnehmermangels abgesagt werden mussten.
Neu ist dieses Jahr die Möglichkeit, sich durch eine Quali ins Hauptfeld zu spielen. Auf diese Weise werden acht Hauptfeldplätze vergeben. Der Cut für die Direktannahme liegt ebenfalls mit LK 8 nicht viel höher als letztes Jahr. Auf einem ähnlichen Niveau befindet sich auch die Spitze, zum zweiten Mal in Folge haben dreizehn Spieler der LK 1 gemeldet, kein gesetzter Spieler besitzt eine schlechtere Leistungsklasse als 3.
Die Favoriten: alte Bekannte und junge Gesichter
Wie schon erwähnt wurde, spielen extrem viele äußerst leistungsstarke Spieler mit. Einen klaren Favoriten auszumachen ist also schwer, die Ranglistenposition ist jedoch ein guter Indikator.
An Position eins der Setzung steht Thorsten Bertsch, aktuell die Nummer 124 der Deutschen Rangliste. Vergangenen Sommer spielte der 24-jährige Mannheimer in der höchsten Liga des badischen Tennisverbands, dieses Jahr konnte er bereits bei einem Turnier der gleichen Kategorie wie die Eichenau Open ein Halbfinale erreichen. Er ist sicherlich als einer der Topfavoriten zu sehen (erstes Spiel: 14:30 Uhr gegen Julian Auktor, LK 7). Dicht hinter ihm, Platz 132 der Deutschen Rangliste, folgt Charly Zick. Der 20-jährige Heißsporn aus Dachau hat dieses Jahr bereits ein Halbfinale, ein Finale und ein Turniersieg auf ähnlichem Niveau zu verzeichen. Außerdem konnte er bei ITF-Turnieren Erfolge verzeichnen. Im Sommer läuft er in der Landesliga an Position zwei auf. Zick bestreitet sein erstes Spiel um 13 Uhr gegen Maximilian Seiderer, LK 5.
An dritter Stelle in der Setzung steht Patrick Nystroem, der bereits im letzten Jahr das Halbfinale der Eichenau Open erreichen konnte. Im Moment befindet er sich in sehr guter Form, dieses Wochenende erst konnte er ein Herrenturnier gewinnen. Aus seiner fantastischen Saison stechen ansonsten besonders das Finale bei den schwäbischen Bezirksmeisterschaften und der Turniersieg in Krumbach heraus. Nystroem spielt zuerst gegen einen Qualifikanten, ebenfalls um 13 Uhr. Das Quartett der Top-200 Spieler wird von Louis Donczyk vervollständigt (Nummer 189), der diesen Winter ein top-besetztes Herrenturnier in Amberg für sich entscheiden konnte. Er muss als erstes gegen Philipp Hreczuch, LK 7, um 13 Uhr antreten.
An Position fünf der Setzliste folgt mit Richard Stempnowski, dem Finalisten der Bezirksmeisterschaften der Herren 30, ein weiterer Halbfinalist aus dem letzten Jahr. Ebenfalls ein alter Bekannter findet sich auf Position elf der Setzung: Benjamin Miedl, Turniersieger 2014, kam noch nachträglich durch eine Wildcard ins Turnier. Besonders erfreulich ist, dass sich mit Chris Traut auch ein Eichenauer unter den Gesetzten befindet. Auffällig ist außerdem, dass viele junge Topspieler teilnehmen: sechs der gesetzten Spieler sind jünger als 21, angeführt von Fabian Penzkofer, dem gerade einmal 16 Jahre alten LK 1er.
Die Eichenauer: das Potential ist begrenzt
Natürlich schickt auch der TC Eichenau zahlreiche Jungspunde ins Rennen. Doch leider meinte es die Auslosung nicht immer so gut. Ein besonders schweres Los erwischte unseren Neuzugang Hendrik Kalarus, LK 7. Nach einem wohl machbaren Auftaktmatch gegen einen Qualifikanten wartet in der zweiten Runde der Topgesetzte Thorsten Bertsch auf ihn. Hendrik befindet sich zwar in Topform, Bertsch könnte sich aber wohl dennoch als eine Nummer zu groß erweisen. Zumindest etwas besser sieht es für Benni Classen (LK 7) aus, der gegen einen Gegner mit der gleichen Leistungsklasse antritt. Sollte er dort erfolgreich sein, steht wohl ein Zusammentreffen mit Fabian Penzkofer bevor. Andi Maier ist zumindest nominell gesehen bereits in der ersten Runde der Außenseiter. Er spielt gegen Tino Klöpfer, LK 6. Sollte Andi dennoch erfolgreich sein, was ihm auf jeden Fall zuzutrauen ist, würde er vermutlich auf Francesco Iaccarino, LK 1, treffen.
Eine kuriose Auslosung hat Luis Kleinschnitz, LK 8, erwischt. Er spielt ausgerechnet gegen Tim Hofmann aus Nürnberg, seinen gleichaltrigen Zimmergenossen bei den Deutschen Meisterschaften vergangenes Jahr. Ginge er als Sieger vom Platz, so würde sein nächster Gegner vermutlich Chris Traut heißen. Mit einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen ist Daniel Classen, LK 9, der sich mit Philipp Lindauer einem durchaus machbaren Gegner gegenüber sieht. In der potentiellen zweiten Runde würde dann jedoch wahrscheinlich mit Denny Vojtischek, LK 1, ein wahres Brett auf ihn warten. Der zweite Wildcard-Inhaber, Daniel Turba (LK 9), hat mit Jens Gerlach, LK 6, vermutlich das schwerste Erstrundenlos der Eichenauer gezogen. Leichter würde es auch danach mit wahrscheinlich Matthias Mieslinger, LK 3, nicht werden.
Für Yannik Kalarus (LK 10) und Philipp Grittner (LK 11) haben die Wildcards leider nicht mehr ausgereicht, sie müssen sich also durch die Quali kämpfen. Beide spielen morgen gegen alte Bekannte und dürften gute Chancen haben, das Hauptfeld zu erreichen.
Termine der Eichenauer:
Donnerstag, 19.05.:
- Philipp Grittner: 17:30 Uhr
- Yannik Kalarus: 17:30 Uhr
Freitag, 20.05.:
- Benjamin Classen: 13:00 Uhr
- Daniel Classen: 14:30 Uhr
- Hendrik Kalarus: 14:30 Uhr
- Luis Kleinschnitz: 14:30 Uhr
- Andreas Maier: 13:00 Uhr
- Daniel Turba: 13:00 Uhr