Drei Fragen an Heidi Berkemeier – „Durchhalten, durchhalten, durchhalten“ 

geschrieben von Bettina Keppler.

Es ist Marathon-Zeit in New York: Am 6. November 2022 laufen 52.000 Teilnehmer*innen aus 131 Länder, mit einer Durchschnittszeit von 4 Stunden, 52 Minuten und 26 Sekunden durch die Weltmetropole. Begleitet von Frank Sinatras „New York, New York“ und der Musik unzähliger Bands, angefeuert und umjubelt von tausenden Menschen, läuft Heidi Berkemeier ihren ersten Marathon, genießt die Atmosphäre, kämpft gegen Einbrüche, ist bei Km 32 kurz vorm Aufgeben und erreicht das Ziel „mit betonschweren Beinen, aber zufrieden, glücklich und stolz ein Finisher 2022 zu sein!“. Warum macht sie das? Wir haben nachgefragt! 

Heidi, Gratulation zu deinem Erfolg! Es war dein erster Marathon und dann gleich New York. Was hat dich an diesem Spektakel besonders gereizt und wie hast du dich vorbereitet? 

Gereizt hat mich vor allem die Stadt New York selbst. Wenn man nur einen Marathon plant, dann muss das schon ein Mega-Event sein. Ok, dass es ein eher schwerer Lauf ist, macht das Ganze nicht leichter, aber dafür ist er auch der Stimmungsvollste und auch einer der Größten. Da steht die ganze Stadt Kopf und feiert das Ereignis und vor allem die Läufer. Die Trainingsphase zur Vorbereitung hat vier bis fünf Monate gedauert und beinhaltete zwischen neun und bis zu bis hin zu 62 Km pro Woche. Ich sage dir, dass verbessert die Gesamtfitness enorm! (lacht) Ich habe plötzlich Strecken zurückgelegt, die ich vorher mit dem Fahrrad gefahren bin. Der Radius hat sich gewaltig erweitert. 

Erzähl ein bisschen: Wie war’s?  

Es war genial! Startpunkt war die Verrazzano-Narrows-Bridge. Dort wurde zuerst die Hymne der Vereinigten Staaten live gesungen. Darauf folgte der Startböller und wir sind zu Frank Sinatras „New York, New York“ gestartet. Was für ein Moment! Angefeuert von den Massen, lief es sich wie von selbst, locker leicht. Das Rennen führt durch alle fünf Bezirke von New York City, beginnend auf Staten Island, durch Brooklyn, Queens, Manhattan und die Bronx, bevor es im Central Park endet. Jedes Stadtviertel ist anders geprägt und die Leute sind total verrückt und supergut drauf.  

Was war für dich die größte Herausforderung während des Laufs und wie hast du dich gefühlt, als du das Ziel erreicht hast?  

Die größte Herausforderung war ganz klar, meine Einbrüche zu überwinden. Der erste kam bei km 18. Den konnte ich dann noch etwas rauslaufen, aber bei km 32 gings mir dann mal richtig schlecht und ich hatte schon befürchtet aufgeben zu müssen. Dann heißt es physisch und mental nur noch „durchhalten, durchhalten, durchhalten“. Und, die New Yorker Stimmungsmacher haben alles gegeben. Naja, und im Ziel war ich total fertig und die noch gut vier km zu Fuß zum Hotel waren echt hart. Aber nach einer heißen Dusche, kurzem relaxen, ging‘s dann noch zum Feiern! 

Du spielst seit 2013 Tennis und seit 2019 Mannschaft. Welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Sportarten Tennis spielen und Marathon laufen? 

Natürlich die Technik, die Geschwindigkeit und die Distanz. Es gibt aber auch Parallelen, gerade wenn du mit einer Mannschaft zusammen an den Start gehst … dann ist hier wie da der Teamgeist das größte Highlight überhaupt.  

… ach ja, was gefällt Dir an unserem Verein besonders? 

 Die Spielfreude, die Gemeinschaft, der Zusammenhalt und die geselligen Abschlüsse. 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner